Montag, 15. Oktober 2012

Eibläschen-Check 1 oder Versteckenspielen für Fortgeschrittene

Am siebten Hormontag war es dann soweit. Ein Termin bei Mr. T sollte Aufschluss darüber geben, wie viele Eibläschen sich in meinen Eierstöcken gebildet hätten. Mit einem Blutdruck jenseits von Gut und Böse wartete ich also (dieses Mal ohne Hasi) im Warteraum. Die Blutabnahme war sowieso schon Routine. Nur dieses Mal bat ich die Schwester um eine neue Einstichstelle, denn meine rechte Armbeuge (die gute Seite zum Blutabnehmen bei mir) glich schon einem Nadelkissen und war somit auch schon ziemlich schmerzhaft.

Mr. T rief mich zu sich.
"Wie geht es Ihnen?"
"Ja danke, kann mich nicht beschweren. Aber ich mache mir etwas Sorgen. Mir war gestern ziemlich übel und da habe ich nachgelesen. Ich habe da etwas von Überstimulation gelesen."
"Na, das sehen wir uns jetzt mal an".

Dann startete er seine Ultraschall-Besichtigungstour. Es ist wahrlich faszinierend, wie sich meine Stimmung binnen Sekunden verändern kann. In den folgenden wenigen Sekunden bewegte sich mein Stimmungslevel von einer vorfreudigen, optimistischen Zehn auf eine erschütterte Eins wieder empor zu einer unsicheren, aber nicht unbedingt negativen Sechs.
"Schauen wir mal nach."  (zehn)
"Also ehrlich, ich weiß nicht was ihre Eierstöcke mit den Hormonen machen. Das sieht nicht nach viel aus" (eins)

"Ach hier. Die haben sich aber gut versteckt. Wie viele es werden, kann ich noch nicht sagen, die sind noch so klitzeklein. Auf alle Fälle noch weiterspritzen" (sechs)

Meine Damen und Herren! Willkommen auf der Gefühls-Achterbahn. Schnallen Sie sich an, halten Sie sich fest und behalten Sie Ihr Mittagessen bei sich. Es wird eine turbulente Fahrt.

"Ihre Sorge ist übrigens unbegründet. Von einer Überstimulation sind wir in Ihrem Fall weit entfernt. Kommen Sie am Sonntag wieder her. Bis dahin spritzen sie noch brav weiter und auch das Nasenspray bleibt noch ihr täglicher Begleiter. Dann müsste man schon mehr sehen."

Sonntag also. So weit, so gut. War jetzt nicht übermäßig positiv, aber (und das ist noch viel wichtiger) auch nicht negativ. Mehr so ein Mittelding. Fifty-fifty.

Wir (Hasi und ich) stuften diesen Termin nach telefonischer Absprache unter gut gelaufen ein. Wir waren uns relativ schnell einig. Könnte ja immerhin schlimmer sein. Ich spritze einfach bis Sonntag weiter und hoffe, dass Mr. T dann schon aussagekräftigere Prognosen abliefern kann.

Stimmung: eine Gradwanderung zwischen Hoffnung und Enttäuschung mit Tendenz zur Hoffnung

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