Freitag, 5. April 2013

Antwort auf „Braucht man Kinder zum Glücklichsein“

Es gibt keine Antwort. Zumindest keine allumfassende, allein-herrschende.

Ich habe mich die letzten paar Tage mit diesem Thema auseinandergesetzt. Ausgehend von dem Zeitungsartikel (der völliges Blabla war, also nicht der Rede wert näher auf ihn einzugehen), hab ich mich mit so mancher Frau und auch Mann unterhalten, habe im Internet recherchiert usw.

Vielleicht sollte man sich grundsätzlich vorab eine Frage stellen.

Was ist GLÜCK?

Laut Beschreibung gilt es als:
-   etwas, was Ergebnis des Zusammentreffens besonders günstiger Umstände ist; besonders günstiger Zufall, günstige Fügung des Schicksals
-  angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat; Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung


Hmm....kommt hin. Klingt plausibel.

Aber nun zum eigentlichen Thema:

Ich habe für mich Folgendes rausgefunden:
(Auch auf die Gefahr hin Manchen zu nahe zu treten)
Natürlich wird eine Mutter NIE sagen, dass sie keine Kinder zum Glücklichsein braucht....(wobei ich mir bei manchen auch in meinem näheren Umkreis stehenden Müttern da nicht so ganz sicher bin) und natürlich wird eine Nichtmutter NIE sagen, dass sie ohne Kinder ein absolut unglückliches Leben fristet.
(und genau DAS war auch in der Zeitung 1:1 so geschildert)

Glück ist auf jeden Fall absolut subjektiv. Für mich ist Glück vielleicht etwas ganz anderes als für dich.
Glück ist auch nur immer eine Momentaufnahme.
„Glück haben“ bedeutet bei Weitem nicht „glücklich sein“.

Aber das sind nur Erklärungen....schwache, schwammige Erklärungen.

Den Einen macht sein Auto glücklich, den Anderen sein Schwimmbad.
Die Eine macht die Mutterschaft glücklich, die Andere ihr fexibles unkompliziertes Nichtmutterleben.

So ist das eben....SUBJEKTIV!

ABER (um meine Ansicht auch noch einzubringen):

Nein, man braucht keine Kinder zum Glücklichsein. Natürlich hängt das davon ab wie man Glück definiert. Dass Kinder einen sicher glücklich machen können steht hier nicht zur Debatte.
Aber Glücklichsein möchte ich nicht auf Kinder reduzieren. Absolut nicht. Das wäre ja traurig. Schockierend!!!
Wenn man sein Ziel im Leben jetzt rein auf „ein Kind bekommen“ beschränkt, dann könnte man ein Problem haben wenn es nichts wird mit Kindern. Ist man dann ewig unglücklich?
Oder legt man doch besser sein Lebensziel mit „glücklich sein“ fest? Immerhin kann man das erreichen :-)  Wenn man will....

Ich möchte euch sagen was mich glücklich macht.
Da sind so viele kleine Dinge, gerade jetzt in meinem Leben, die ich liebe, die mich glücklich machen. So dass ich manchmal am liebsten PAUSE drücken würde um ganz lange was davon zu haben.

Es macht mich glücklich, dass
-  ich ganz besondere Menschen in meinem Leben habe
-  wir schön langsam mal mit Hochzeitsplanungen beginnen....langsam :-)
-  mein Hasi mit mir zu Musicals geht, obwohl ihm die Langeweile schier bei den Ohren rauswächst und wir trotzdem einen wunderschönen, lustigen Abend haben
-  wir jetzt in unserem schönen, neuen zu Hause wohnen
-  ich immer wieder Neues lernen darf; über mich selbst; in Seminaren; in Kursen; im Leben
-  ich viele Interessen und Hobbys habe
-  es Menschen gibt die mich aus tiefstem Herzen lieben
-  es Menschen gibt die ich auch tiefstem Herzen liebe
-  jetzt der Frühling kommt....ich liebe den Frühling
- ich gelernt habe, dass Glück NICHT das ist was die anderen haben
         

Lachen macht  mich glücklich, Hasi, oder Blumen.....ICH mache mich glücklich, Sterne gucken...gute Bücher und Gespräche. Es gibt soooooo viele Dinge die mich glücklich machen. Kinder. Auch wenn´s nicht die eigenen sind.
(zB der Ausdruck in Luki´s Augen als ich ihm die Torte gegeben habe...er wollte sie gar nicht anschneiden lassen)

Außerdem macht mich glücklich, darüber nachzudenken was mich glücklich macht. Das darf man ruhig mal machen. Das erinnert einen nämlich daran, welch wundervollen, glücklich-machenden Menschen/Dinge man im Leben so hat.

Auch wenn kein Baby dabei ist.....






7 Kommentare:

  1. Find ich gut, dein Fazit. Hast du gut geschrieben. Ich kann dem auch nicht viel hinzufügen oder kontroverses schreiben.

    LG
    ZweiLinien

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  2. Das hast du sehr schön geschrieben.

    Es gibt auch so viele kleine Dinge, die einen glücklich machen können - man sollte sich diese immer mal wieder bewusst machen!

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  3. Endlich hat mal jemand etwas dazu geschrieben, was mich schon lange beschäftigt. Danke dafür!

    Ich bin ganz Deiner Meinung, denn oftmals sind es die kleinen Dinge die uns glücklich machen, wie ein Käferchen, Vogelgezwischter oder der Rasenspränger an einem 36 Grad Tag und so vieles mehr. Doch lenkt man seinen Fokus auf einen Wunsch, wie den Kinderwunsch, verliert man die Sicht auf die kleinen schönen Dinge, die uns doch oftmals ein Lächeln zaubern und wir für diesen Moment einfach glücklich sind!

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  4. Toller Post! Hat mich auch gerade zum Nachdenken angeregt und vielleicht sollte man sich viel häufiger darüber Gedanken machen, was einen gerade glücklich macht!

    Ich selbst würde mich durch den Kiwu auch nicht als generell unglücklichen Menschen bezeichnen. Ich habe so einiges, was mich glücklich macht und habe auch viele Momente, in denen ich ein Glücksgefühl empfinde. Trotzdem bleibt da dieser Teil, der mich unglücklich macht, weil der Wunsch nach einem Baby nun mal groß ist. Manchmal ist dieser Teil nur sehr klein oder kurz "weggeschaltet", manchmal ist er aber auch präsenter. Und gerade, wenn es wieder einmal einen herben Rückschlag gab, haben Dinge / Situationen, die mich sonst glücklich machen, vielleicht nicht die gleiche starke Wirkung gehabt! Dann ist es mir auch egal, ob die Sonne scheint oder eine hübsche Blume in meinem Garten aufgeblüht ist! Aber das schöne ist doch, dass ich nicht dauerhaft unglücklich bin und es auch so viele Tage im Jahr gibt, an denen mich die scheinende Sonne oder die aufblühende Blume glücklich macht!!!!

    In diesem Sinne: Uns allen ein schönes Leben :))

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  5. Danke für eure Kommentare!!
    Das Wichtigste ist glaub ich einfach das Bewusstmachen der tollen Dinge die man hat. Nicht immer das in den Vordergrund zu schieben was man nicht hat.
    Eine seeeehr weise Frau (ja du *g*) hat zu mir gesagt: ich glaube nicht an ein universelles Glück. Ich glaube an kleine Stückchen Glück. Wie ein Mosaik dass sich zusammensetzt.
    Das finde ich schön. Denn das beinhaltet alles. Vom Käferchen bis zur Blume und eben alles.

    Natürlich mag es ein anderes Glück sein ohne Kinder. Das kann schon sein. Wir wissen es einfach nicht. Aber nur weil etwas anders ist, heißt es nicht, dass es besser oder schlechter ist...
    Denn ganz ehrlich? WER um alles in der Welt darf das beurteilen? Außer mir selbst. Und da sind wir wieder....
    ICH selbst bin dafür verantwortlich. Nur ich. Und wenn ich es nicht schaffe glücklich zu sein, so wie es ist, mit mir, mit meinem Leben..... Dann viel Glück an die zukünftigen Kinder, denen die ganze Last auf die kleinen Schultern gelegt wird so manchen glücklich zu machen...

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  6. was für ein schöner post. und auch ich habe über das glück nachgedacht und festgestellt: glück ist für mich oft ein augenblick, ein kurzer moment. und schwupps, ist er schon wieder vorbei und es geht weiter. nicht unglücklich, aber ohne diesen kick. und das ist auch gut so-denn sonst wüsste man die glücksmomente ja gar nicht richtig zu schätzen.

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  7. Ich nochmal.
    Ich muss sagen, auch wenn der Artikel in der Zeitung - ich sage jetzt mal "uns" selbst keine neuen Erkenntnisse gebracht hat, dieser Post und die Reaktionen darauf sind sicherlich eine bessere Antwort auf die Frage, ob Glück vom Kinder haben abhängig ist oder nicht. Weil er Mut macht und uns das "Recht" auf "Glück" nicht verwehrt, nur weil wir (noch) keine Kinder haben.

    Das alles zu lesen macht mich jetzt gerade ein bisschen glücklich :)

    Alles Liebe,
    ZweiLinien

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